Dienstag, 25. Oktober 2016

Im Wald - Nele Neuhaus

Personelle Verwirrung im Taunus

"Im Wald" ist der 8. Band der Bodenstein/Sander Reihe von Nele Neuhaus. Der Kriminalroman spielt im Taunus und erscheint im Ullstein Verlag


Im Wald bei Ruppertshain sucht sich der Junkie Elias ein Versteck auf einem Campingplatz. Dort wähnt er sich sicher, doch wenig später erschüttert eine Explosion mit folgenschwerem Ausgang die dunkle Nacht. Es wird ein Toter gefunden, Oliver von Bodenstein und Pia Sander von der K11 untersuchen den Fall. Ihre Ermittlungen führen sie in die Vergangenheit, in den Sommer 1972, als Bodensteins bester Freund Artur spurlos verschwand. Ein Kindheitstrauma, das er nie überwand und das nicht aufgeklärt wurde. 




Der Krimi ist fesselnd und mitnehmend geschrieben, die Autorin versteht ihr Fach wirklich bestens. Was mich gestört hat, sind die vielen involvierten Personen des Dorfes, die durch die Zeitspanne von 40 Jahren auch noch verschiedenste verwandschaftliche Beziehungen eingegangen sind. Hier noch klar durchblicken zu können, erfordert höchste Aufmerksamkeit und Konzentration. Es gibt auch ein Personenregister, das man zu Rate ziehen kann. Dennoch hat mich diese Menge an möglichen Tätern und Motiven durchaus angestrengt. 


Dabei ist die Handlung äußerst interessant, weil die die aktuellen Fälle in Bodensteins Vergangenheit führen. Mit seinen Kindheitsfreunden verbindet ihn ein grausames Ereignis, über das im Dorf nie groß und offen geredet wurde. Wie hängt das Verschwinden des kleinen Arturs mit den neuen Fällen zusammen. Auch die Polizei rätselt lange daran herum, zu verworren sind die Personenkonstellationen und zu verschlossen die Bewohner. Es gibt einige Geheimnisse, die die Dörfler mit sich herum tragen und erst allmählich lichtet sich das Dunkel. 


Natürlich sind wieder die alten bekannten Kollegen mit dabei. Pia und ihr Exmann, der Gerichtspathologe Henning Kirchhoff, Nicola Engel und Cem Altunay sind wieder mit von der Partie und ihre Charaktere gut erkennbar gezeichnet. Doch auch der neuer Kollege Tariq Omari bringt Abwechslung in die Truppe. Er ist ein hochintelligenter Syrer mit einem photografischen Gedächtnis und hat die Dialoge erfrischend bereichert. 


Nele Neuhaus hat ein Händchen dafür, ihre Leser auf die falsche Fährte zu führen. Dank einiger Spurensuche im dunklen Wald und unerwarteten Handlungen und Ereignissen bleibt die Spannung relativ konstant auf einem hohen Level. Auch bleiben das Motiv und der Täter bis zum Ende offen und so kann man gar nicht anders als das Buch durchlesen. Die bildhafte Sprache und die vielseitigen Stimmungsbilder und Personenbefragungen innerhalb der Figuren führen den Leser unterhaltsam durch den Krimi. Doch wie gesagt, man muss schon ein aufmerksamer Leser sein, um das Ganze zu durchschauen.  



"Im Wald" sorgt mit seiner komplexen Handlung und einer gut durchdachten Story für fesselnde Lesestunden. Auch das Ermittlerteam hat mich gut unterhalten, besonders der Neue, Tariq Omari, hat sich gut eingeführt.   

*** Dieses Buch wurde mir von vorablesen als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt! Herzlichen Dank auch an den Verlag!***  




4 Kommentare:

  1. Hallo Barbara

    Eine schöne Besprechung von dir. Irgendwie finden die Verbrechen bei Nele immer in einem Dorf statt :-))) Gut so. Kann nicht immer eine Großstadt sein. Ich habe von der Autorin erst zwei Romane gelesen. Die fand ich gut.

    Liebe Grüße, Gisela

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    1. Hallo Gisela,

      die typischen Bewohner eines Dorfes gibt es auch in diesem Roman, eine teilweise verschworene Gemeinschaft.

      Liebe Grüße
      Barbara

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  2. Huhuu da bin ich schon wieder :) Sehr schöne und ausführliche Rezi von dir. Ja, Nele Neuhaus ist immer sehr fleißig im erschaffen von Protagonisten, ich hab da auch manchmal mit zu tun, mir alle zu merken :D

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    1. Bei diesem Buch ging es ja mit der Personenzahl noch, inzwischen hat sie wohl auf ihre Rezensenten etwas gehört!
      LG

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