Mittwoch, 17. Januar 2018

Irgendwo im Glück - Anna McPartlin

Ein Buch voller Tragik, Verzweiflung und Liebe und doch konnte es mich nicht vollends packen.


"Irgendwo im Glück" ist ein weiterer Roman der irischen Autorin Anna McPartlin, der 2016 im Rowohlt Verlag herausgegeben wurde.

Dublin 1995: Maisie Bean lebt mit ihrer Familie in der irischen Hauptstadt. Sie ist eine Frau, die in ihrer Ehe die Hölle erlebt hat und viel Gewalt erleiden musste. Aus dieser Ehe hat sie ihre zwei wunderbaren Kinder Jeremy und Valerie. Gemeinsam mit ihren Kindern pflegt sie zu Hause ihre demente Mutter und Maisie hält die Familie mit zwei Jobs finanziell über Wasser. Sie haben sich trotz der Probleme gut arrangiert.
Als sich Maisie nach langer Zeit endlich wieder verliebt, verschwindet ihr Sohn. 



"Ein neuer Roman voller Humor, Liebe, Traurigkeit und Hoffnung." 

Mit diesen Worten wird der Roman allerorten angekündigt. Nachdem ich "Die letzten Tage von Rabbit Hayes" gelesen und es zu meinen Lieblingsbüchern erklärt habe, wollte ich mal wieder etwas von der Autorin lesen. 
Ich habe mir erneut eine berührende und eindringliche Geschichte erhofft, musste aber leider einige Abstriche machen.   

Es fängt schon beim Schreibstil an: mit recht einfachen Worten und einigen Kraftausdrücken wird die Geschichte dargestellt, das wirkt zwar authentisch und passt zu den Charakteren, mich hat es aber dennoch gestört. Außerdem wird viel Nebensächliches abgehandelt, was den Lesefluss und die Spannung behindert. Die schönen emotionalen Szenen und humorvollen Bemerkungen gehen in der Masse der Belanglosigkeiten regelrecht unter.

Vom Aufbau her ist das Buch schon besonders, nach einem aufklärenden Prolog über Maisie erfährt man, wie sie ihre Erlebnisse in einem Buch verarbeitet. Der restliche Roman wird anhand von Rückblenden aus verschiedenen Figur-Perspektiven dargestellt. Familie und Freunde kommen hier zu Wort und geben den Blick frei auf die Familie und speziell auf Jeremys Leben und seine Nöte. Allerdings in allen Einzelheiten, die einfach zuviel des Guten sind.

Ich habe mit Maisie mitgelitten und den Umgang mit der dementen Großmutter interessiert beobachtet und das Rätsel um Jeremys Verschwinden hat mich sehr beschäftigt, aber die vielen Rückblenden haben mir jegliche Spannung genommen.

Alle Charaktere sind problembeladen, auch wenn Maisie als starke Persönlichkeit aus der Masse sticht, so wirken die Sorgen auf mich sehr erdrüecknd. Ich konnte zu den Figuren auch keine große Verbindung aufbauen. Auch vom Leben in Dublin hätte ich gern mehr erfahren, die Handlungsorte und das spezielle Milieu werden nur durch besondere Ansichten ein wenig sichtbar. Und gerade hier hatte ich mir mehr erhofft, denn gerade in Irland gibt es noch Nachholbedarf in Sachen tolerantem Umgang mit Sexualität. 

Aus diesem Buch ziehe ich das Resümee, nicht aufzugeben, egal was kommt. Man sollte sein Leben so leben dürfen, dass man glücklich ist, egal was andere sagen.
 


Dieser Roman ist tragisch und bringt den Leser dazu, sich über Vorurteile Gedanken zu machen. Ich hatte mir allerdings mehr davon erhofft.  





4 Kommentare:

  1. Hallo Barbara,

    eine sehr schöne Besprechung, die gut deutlich macht, worum es geht und was Dich gestört hat. Schade, dass es Dich nicht so begeistern konnte!

    Liebe Grüße
    Conny

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    1. Danke Conny,

      also ich habe noch ein Buch der Autorin im Schrank stehen. Mal sehen, wann ich mich daran wage. :-(

      Liebe Grüße
      Barbara

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  2. Danke für Deine ehrlich Meinung :))
    LG heidi

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    1. Aber gerne doch, ich hätte nicht erwartet, hier so ein Buch vorzufinden, nachdem es überwiegend positive Stimmen gab.
      LG Barbara

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